Es gibt unzählige Möglichkeiten, um einen Unterbau für ein Frühbeet zu bauen. Die einfachste ist natürlich den Unterbau zu kaufen. Jedoch wird dies momentan nur von der Firma Hoklartherm angeboten. Aber dieser Unterbau ist nur als Unterbau für das Frühbeet gedacht und reicht nicht ins Erdreich.
Ich möchte hier zwei Varianten vorstellen, die ich bei meinen Frühbeeten gewählt habe. Entschieden habe ich mich dafür, da alle meine Frühbeete mit dem Alter und der Größe sowie der Anzahl der Tiere noch "wachsen" und nach und nach erweitert werden müssen.
Viele Halter mauern bzw. betonieren (Schalung) den Unterbau, welches eine wunderbare Möglichkeit ist, man kann diese sehr hübsch von außen mit Fliesen, Steinen oder Bruchstein auch verkleiden. Jedoch sollte dann die Anzahl der Tiere mit ihrer Endgröße feststehen. Wenn aber immer wieder mit Umbau- bzw. Erweiterungsarbeiten zu rechnen ist, würden gemauerte oder betonierte Unterbauten den Umbau erheblich erschweren, da diese vollständig abgerissen werden müssen.
Leichtbauweise aus Holz
1. Den sonnigsten und südlichsten Standort im Garten auswählen. In diesem Fall war es eine alte, verwildertere Rasenfläche, auf der einige wertvolle Wildkräuter wachsen. Zuerst wurde der Rasen dort ausgestochen, wo das Frühbeet einmal stehen soll. Danach wurde eine Grube für den Unterbau von ca. 35-40 cm ausgehoben. (Oft wird empfohlen, die Grube mindestens 80-100 cm tief auszu- heben, wenn die Schildkröten dort überwintern sollen. Ich konnte jedoch nie feststellen, dass sich meine Tiere tiefer als 20 cm eingraben.)
3. Das Frühbeet ist natürlich bereits montiert. Für den Unterbau habe ich 3 cm dicke Holzbretter mit Nut und Feder verwendet und daraus einen "Kasten" gebaut, welcher 65 cm hoch ist und unter das Frühbeet paßt. Der untere Teil des "Kastens", welcher im Erdreich steht, wurde zum Schutz im Innen- und Außenbereich mit einer sehr stabilen Baufolie ummantelt. Ich habe mit Absicht auf einen Holz- schutzanstrich verzichtet und das Holz völlig natürlich belassen.
4. Danach wird der ganze "Kasten" in die ausgehobene Grube plaziert und mit der Wasserwaage ausgerichtet. Damit der Kasten nicht mehr verrutscht, wurde das ausgehobene Erdreich wieder eingebracht. Ich habe den Sand durch ein großes Sieb eingefüllt, da dieser doch recht viele Wurzeln und Steine enthielt. Nun wurde das Erdkabel durch eine Bohrung im Innenraum angebracht und die Feuchtraumsteckdosen montiert. Die spätere Zugangstür wurde ausgesägt.
5. An den Außenwänden wurden zur weiteren Isolierung noch 6 cm dicke Styrodor-Platten befestigt. Die Wanddicke beträgt nun 9 cm. Danach wurde der Unterbau ringsherum wieder zugebuddelt und das Erdreich leicht festgetreten.
6. Nun wurde das Frühbeet (Beckmann Typ Allgräu Modell 3) auf den Unterbau gesetzt und montiert. Im Türbereich wurden Lamellen angebracht.
7. Die Technik wurde an einer Querstange befestigt und die Zeitschaltuhr sowie der Thermotimer eingestellt. Nun wurde das Frühbeet eingerichtet. Die gesäten Kräuter müssen erst noch wachsen.
8. Nachdem das Frühbeet fertig eingerichtet ist, wurde das Freigehege eingefriedet (40 cm tiefe Aluplatten) und gestaltet. Da beide Tiere noch unter 500 g wiegen, wurde das gesamte Gehege mit einer Drahtabdeckung (1x1 cm) von oben gesichert. Das Gehege incl. Frühbeet beträgt etwa 12 m² und ist jeder Zeit erweiterbar.
Teilweiser Einblick in ein Doppel-Frühbeet für adulte Schildkröten (vor 2 Wochen aus der Starre erwacht). Momentan herrschen bei Sonnenschein bereits 29-31 °C im Beet, ohne Sonne sind mit Zuheizung tagsüber um die 19-20 °C im Beet, nachts bis 16 °C. Auch gebadet wurde heute schon, wie an der Benutzung der Badeschale zu sehen ist.
Bauweise mit Rasenkantensteinen/Siebdruckplatten
Für die Bauweise habe ich mich entschieden, das sie definitiv länger als normales Holz hält, aber dennoch jeder Zeit umgesetzt bzw. verändert werden kann. Das Frühbeet wurde für Jungtiere gebaut und besteht aus einem Alltop-Frühbeet und einer Gesamtgröße von 4 m², welche noch um mindestens 7-8 m² erweitern werden kann.
1. Es wurde wieder der sonnigste und südlichste Standort gewählt. Diesmal mußte ich allerdings erst zwei große Baumstumpen mühevoll entfernen, die ich jedoch sehr gut für meine anderen Gehege verwenden kann. Der gewählte Standort ist eine alte, ungenutzte Gartenfläche, wo lediglich ein paar Wildkräuten wuchsen. Nachdem das Gelände abgesteckt war, wurde mit dem Eingraben der Rasen- kantensteine begonnen, die gleichzeitig die unterirdische Einfriedung bilden.
2. Die Umrandung bzw. Einfriedung ist fertig und mißt 2x2 m. Damit auch alles gerade ist, wurden die Rasenkantensteine (25 cm Höhe) genau nach Wasserwaage im Erdreich eingegraben. Gleichzeitig wurde das Erdkabel NYY 3x1,5 unter die Rasenkanten verlegt.
3. Die Einfriedung ist fertig. Nun wurde die Grube für das Frühbeet ausgehoben und ebenfalls mit Rasenkantensteinen eingefriedet. Als Nagersicherung von unten dient ein Drahtgeflecht von 1x1 cm Maschendrahtweite.
4. Auf das Drahtgeflecht wurden nun wieder die Rasenkantensteine eingegraben und mit der Wasserwaage ausgerichtet. Das ausgehobene Erdreich wurde teilweise wieder eingebracht.
5. Der Unterbau wurde aus 21 mm Siebdruckplatten (25 cm hoch) gefertigt und im Baumarkt genau zugeschnitten. So wurde die Unterkonstruktion nur noch zusammengeschraubt und von außen mit 10 mm Styroporplatten leicht isoliert. Eine Tür wurde ausgeschnitten und mit einem Schanier befestigt, so dass diese hochgeklappt werden kann.
6. Jetzt wurde der Siebdruckrahmen auf die Rasenkantensteine gestellt und durch Bohrungen mit Verbindungsstücken befestigt. Zwischen dem Kasten und den Rasenkantensteinen wurde sicherheits- halber noch ein Isolierungsband (Kompriband) geklebt, welches sich selbst ausdeht und auch den kleinsten Spalt abdichtet.
7. Auf den Siebdruckrahmen wurde das Frühbeet (Beckmann Typ Allgäu 3 Alltop) gestellt, ausgerichtet und mit den mitgelieferten Erdankern in den Ecken am Siebdruckrahmen verschraubt. Im Türbereich wurden wieder Lamellenstreifen befestigt.
8. Die Feuchtraumsteckdosen und eine Verteilerdose wurden installiert, da nebenan noch ein weiteres Frühbeet entstehen wird. Frühbeet und Unterkonstruktion sind demnach erstmal fertig. Es muss nur noch die restliche Erde aufgeschüttet und dann eingerichtet werden.
9. Nun geht es an die oberirdische Einfriedung und Gestaltung im Freiland. Für die Einfriedung habe ich bei Beckmann ein Steck-Hochbeet (25 cm) bestellt, welches jeder Zeit erweitert und erhöht werden kann. Es ist UV- und witterungsbeständig, außerdem leicht zu reinigen. Die Montage ist super einfach und geht sehr schnell. Es sind die Farben dunkelbraun und grün erhältlich.
10. Bei der Gestaltung des Freilandes wurden kleine Hügel, Mulden und Senken angelegt. Andeu- tungsweise Wege mit Yellow-Sun-Steinen gestaltet, sowie diverse Pflanzen und Futterpflanzen (u. a. Löwenzahn, Klettenlabkraut, Frauenmantel, Vogelmiere, Erdbeerpflanzen, Hauswurz usw.) eingesetzt. Zum Betreten, aber auch als Sonnenplatz und zur Krallenpflege, wurden zwei große Granit-Trittsteine eingebracht. Um die Pflanzen wurde Muschelgrit gestreut. Kletteräste sowie Unter-
schlupfmöglichkeiten folgen bei Einzug. An den Rändern, wo jetzt noch die Rasenkantensteine zu sehen sind, wird noch Sand aufgeschüttet, damit der Bauchpanzer nicht in Mitleidenschaft gerät.
11. Als Abdeckung oben wurde ein Rahmen aus Holzleisten gebaut und ein Drahtgeflecht von 1x1 cm Maschendrahtweite verwendet. Die Gitter wurden mit einem Schanier befestigt, damit diese auch zur Säuberung des Geheges problemlos geöffnet werden können.
12. Als letztes erfolgt die Einrichtung im Frühbeet mit Höhlen, Wasserschale, Steinen sowie Steinplatten und der entsprechenden Technik wie Wärmelampe und Heizung (der zweite Strahler war hier noch nicht installiert). Hinzu wurden ein paar Wildkräuter ausgestochen und eingepflanzt. Zum Schluss wird das ganze Frühbeet (täglich) besprüht bzw. gegossen, damit das Substrat immer leicht feucht ist und nicht knochentrocken.
Letztes Update: 25. März 2008